Die Diskussion um die Vergangenheit von Joschka Fischer zeigt, mit welcher Verbissenheit der Kampf um die Deutungshoheit von Geschichte zeitweise geführt wird. Immer wieder stellen konservative Politiker und Medien die Frage, ob jemand Außenminister sein darf, der früher einmal Polizisten verprügelt oder an einer PLO-Konferenz teilgenommen hat. Dabei geht es nicht nur um kurzfristige politische Vorteile für die Opposition, die den Rücktritt des Ministers fordert, und hofft, durch Angriffe auf Fischer von ihrer jahrzehntelangen illegalen Spendenpraxis ablenken zu können.
Einige Beimengungen aus der Zubereitungsmasse: 11. April 1968 Attentat auf Rudi Dutschke - 29. Mai 1968 Billigung der Notstandsgesetze im Bundestag - Krieg in Vietnam - 20/21. August 1968 Überfall der Warschauer-Pakt-Truppen auf die Tschechoslowakei - Herbst 1968 schwere Hungersnot in Biafra - 21.-27. Dezember 1968 zehn Mondumkreisungen der USA-Raumfähre Wenigstens in der Quizsendung von Hans-Joachim Kulenkampff gab es jedesmal einen, der gewinnen würde. Und sonst? Im Wohnzimmer. Im Fernsehen. In den Zeitungen.
Frankfurt - Bockenheimer Warte - Café DO Ein Steinwurf von der Uni. Nur warf man auf´s DO keine Steine. Man setzte sie dort - Meilensteine. Ulrike Meinhof, Baader… …später Cohn-Bendit. Erst im DO gesessen, dann zur Hausbesetzung. Doch es gab auch wirklich revolutionäre Aspekte. Weltbilder wurden geändert - im DO. Das Verhältnis von Mann und Frau wurde neu definiert. 1968 die eigentliche Revolution. Bis zu diesen Tagen gab es noch “das Ritual”.
Der Sommer, in dem alles möglich war. Wissenschafter der unterschiedlichsten Richtungen versuchen seit einigen Jahren, jenen heißen Sommer mit dem Beginn der Informationsflut und der damit verbundenen sexuellen Aufklärung, die damals ihren Anfang nahm, zu erklären. Doch wer jenen Sommer bewußt erlebt hat, weiß, daß an dieser Erklärung mehr als nur etwas faul, und daß dies Gelaber einfach nicht wahr ist. Es war, als täte sich etwas Unerklärliches im Innern der Erde und oben, in den Lüften.