Am 17. Juni 1953 arbeitete mein Vater wie immer im Malergeschäft seines Vaters Willi Barth. Im Radio wurde von Unruhen und Demonstrationen berichtet. Am Nachmittag kam Dieter, ein Malerlehrling, zu uns. Ich spielte auf dem Hof. Dieter fragte nach meiner Mutter. Ich rief sie und hörte, wie er zu ihr sagte: »Frau Barth, Ihren Mann haben die Russen mitgenommen.« Meine Mutter war geschockt und starrte ins Leere, ehe sie leise fragte: »Dieter, wieso denn das?
Bachabkehr ist sonst nur einmal im Jahr, ein Fressen für Anrainer, zappelnde Fische auf plötzlicher Ebbe im Bett des Mühlbachs, man braucht sie nur zu greifen. Eine Woche steht still die Kette der Mühlen, in hohen Stiefeln waten die Fischer. Bachabkehr, die Kette der Mühlen steht still, man greift sich die Müllner, die zusammengerottet versucht haben, eine Brücke zu halten, als der Bürgerkrieg schon verloren war. Geflohen dann, die Dämme entlang,
Ein fremdartiges Brummen, Dröhnen lag in der Luft, die Fensterscheiben zitterten. Sie stürzte zum Fenster und sah aus ihrer luftigen Höhe aus dem dritten Stock in der Warschauer Str. 165 in Ost-Berlin, Panzer durch die Straße rollen. Voller Freude entdeckte sie kyrillische Buchstaben. Das sind russische Panzer, dachte sie, da fahren Russische Soldaten, mit denen kann ich endlich mal wieder Russisch sprechen. Vielleicht ist ja auch einer aus Leningrad dabei.