Im April 1989 besuchte ich meine Freundin Margot in der DDR, die mich zu sich in die kleine brandenburgischen Stadt zur Jugendweihe ihres Sohnes Christian eingeladen hatte. Die DDR kannte ich fast nur aus der Zeitung. Nur auf kurzen Urlaubsreisen hatte ich eigene Eindrücke gewonnen. Das »bessere Deutschland« wollte es sein, zumindest war dies der Anspruch vieler seiner Bürger. Und nun hatte ich die Gelegenheit, eine Jugendweihe zu erleben, eine Zeremonie, die aus jungen DDR-Bürgern vollwertige Mitglieder des sozialistischen Staates machen sollte.